Realkredit

Bei Realkrediten handelt es sich meist um hohe, oft objektgebunden Kredite, die über sehr lange Lauf­zeiten (über 5 Jahre bis zu 30 Jahre) abge­schlossen wer­den, und mit Grund­schulden be­sichert werden – bei­spiels­wei­se für die Finan­zierung von Bau­vor­haben im Rah­men der ge­werb­lichen Immo­bilien­finanzierung.

Arten des Realkredit

Nach den Tilgungsmodalitäten sind typische Kreditarten:

  • Annuitätendarlehen: die Zahlung von Zins und Tilgung erfolgt während der Laufzeit in gleich­bleibenden Beträ­gen (Annuitäten)– dabei sinkt der Zins­anteil und steigt der Tilgungs­anteil der Annuität mit der Lauf­zeit.
  • Abzahlungsdarlehen: die Tilgungsbeiträge bleiben hier über die Laufzeit konstant, die Zinszahlungen werden durch die Verrechnung der erfolgten Tilgung geringer. Insgesamt ergeben sich also mit der Laufzeit abnehmende Zahlungen.
  • Festdarlehen: während der Laufzeit erfolgt nur die Zinszahlung (in konstanten Beträgen), die Tilgung wird am Ende der Laufzeit in einer Summe geleistet.

Vor- und Nachteile bzw. Risiken

  • die Besicherung über eine Grundschuld ermöglicht hohe und lang­fristige Finan­zie­rungen und er­höht damit die Planungssicherheit für das Unter­nehmen
  • die Verzinsung kann über mehrere Jahre fest erfolgen und si­chert dem Unter­neh­men für die­sen Zeit­raum eine sta­bile Finanzierung und hohe Planungs­si­cher­heit
  • eine Kündigung von Krediten mit fester Laufzeit ist nach Nr. 19 Absatz 3 AGB der Banken fristlos nur aus wichtigen Grü­nden mög­lich
  • die Kreditbedingungen sind langfristig festgeschrieben
  • bei der Bewertung von gewerblich genutzten Immobilien werden meist hohe Abstriche bei der Er­mitt­lung der Be­lei­hungs­grenze gemacht
  • Ungewissheit über Gesamtkosten der Investition, wenn Zinsen nur über einen kurzen Zeit­raum fest­gelegt werden oder variabel sind
  • frühzeitige Tilgung ist mit Kosten (Vorfälligkeits­ent­schä­digung) verbunden