Riester Rechner nutzen und maximale Zulage berechnen

Die Riester Rente wird auch als Förderrente bezeichnet und bietet eine gute Möglichkeit zum Aufbau einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge. Im Gegensatz zur betrieblichen Altersvorsorge und zur Rürup-Rente, welche vor allem steuerlich gefördert werden erfolgt die Förderung bei der Riester Rente über staatliche Zulagen oder steuerliche Vergünstigungen. Sie eignet sich insbesondere für Arbeitnehmer sowie kinderreiche Familien. Mit unserem Riester Rechner können sich Verbraucher über die möglichen Zulagen, die Höhe der Eigenleistungen sowie die steuerlichen Vergünstigungen informieren.

Welche Zulagen sind möglich?

Riester RechnerSeit Einführung der Riester Rente im Jahre 2002 wurden die möglichen Zulagen kontinuierlich erhöht. Die aktuell gewährten Zulagen gelten seit 2008. Seitdem gewährt der Staat folgende Zulagen:

  • Grundzulage von 154 Euro
  • Kinderzulage für vor dem 01.01.2008 geborene Kinder von 185 Euro
  • Kinderzulage für nach dem 01.01.2008 geborene Kinder von 300 Euro
  • Zulage für Berufseinsteiger (Abschluss vor dem 25. Lebensjahr) von einmalig 200 Euro

Die Kinderzulage wird generell für alle Kinder gewährt, für die Kindergeld bezogen wird. Um die volle staatliche Förderung zu erhalten, müssen jährlich 4 Prozent des rentenversicherungspflichtigen Einkommens des Vorjahres einbezahlt werden. Maximal ist ein Betrag von 2.100 Euro möglich. Dabei müssen unabhängig vom jährlichen Einkommen mindestens 60 Euro einbezahlt werden, um eine Förderung zu erhalten. Mit dem Riester Rechner lassen sich die monatlichen Zulagen schnell und einfach berechnen.

Beispielsrechnung mit dem Riester Rechner

Ein Rechenbeispiel mit dem Riester Rechner könnte folgendermaßen aussehen:

  • Verheirateter Arbeitnehmer
  • 2 Kinder vor 2008 geboren
  • Bruttoeinkommen für 2011 = 30.000 Euro

Um die volle staatliche Zulage zu erhalten, müsste der Sparer für 2012 einen Betrag von 1.200 Euro (4 % von 30.000 Euro) einbezahlen. Der staatliche Zuschuss beträgt dann 678 Euro (154 Euro Grundzulage für Sparer und Ehepartner sowie 185 Euro pro Kind). Das bedeutet, es müssen selbst 522 Euro (1200-678 Euro) eingezahlt werden, um die maximale Förderung zu erhalten.

Zulagen gibt es nicht automatisch

Wer eine Riester Rente abschließt, sollte beachten, dass die mit dem Riester Rechner ermittelten Zulagen nicht automatisch bezahlt werden. Hierfür muss ein separater Zulagenantrag beim gewählten Anbieter gestellt werden. Es ist zu empfehlen einen gleich einen unbefristeten Dauerzulagenantrag abzugeben. Dieser muss dann nur bei eventuellen Änderungen neu gestellt werden. Für das Stellen des Antrags besteht eine Frist von zwei Jahren. Wer beispielsweise 2011 eine Riester Rente abgeschlossen hat, muss bis spätestens zum 31.12.2013 seinen Antrag eingereicht haben, um die Zulagen zu erhalten.

Die verschiedenen Varianten

Für die Berechnung der Zulagen mit dem Riester Rechner hat die gewählte Form der Riester Rente keinen Einfluss. Die Zulagen sind bei allen Varianten gleich. Allerdings kann die mögliche Rendite je nach Form voneinander abweichen, was zu einer höheren oder geringeren Rente führen kann.

Möglich sind generell:

  • Riester-Rentenversicherung
  • Riester-Fondssparplan
  • Riester-Banksparplan
  • Wohn-Riester

Auf Nummer sicher mit einer Riester-Rentenversicherung

Die Riester-Rentenversicherung ist die mit Abstand beliebteste Form der Riester-Rente. Rund 75 Prozent aller Verträge werden über eine Riester-Rentenversicherung abgeschlossen. Allerdings muss dies nicht immer die beste Variante sein. Da die Riester-Rentenversicherung während der Einzahlungsphase staatlich gefördert wird, müssen die späteren Rentenzahlungen komplett versteuert werden. Das Kapitalwahlrecht ist bei der Riester-Rentenversicherung eingeschränkt. So können maximal 30 Prozent des angesparten Kapitals bei Renteneintritt ausbezahlt werden.

Vorteile Riester-Rentenversicherung

  • garantierte Verzinsung von aktuell 1,75 Prozent
  • Höhe der monatlichen Rente lässt sich mit einem Riester Rechner schon beim Abschluss bestimmen

Nachteile Riester-Rentenversicherung

  • Hohe laufende Kosten und Abschlusskosten
  • Finanzielle Einbußen bei vorzeitiger Kündigung

Riester-Rentenversicherungen sind eine sehr sichere Form der Geldanlage. Alle Anbieter mit einem Sitz in Deutschland sind Mitglied eines Einlagensicherungsfonds. Kommt es zu einer Insolvenz des Unternehmens, übernimmt der Sicherungsfonds die abgeschlossenen Verträge. Geeignet ist eine Riester-Rentenversicherung für jüngere Anleger bis Mitte 40, für die Sicherheit wichtiger ist als eine eventuell höhere Rendite.

Höhere Rendite mit einem Fondssparplan

Riester Fondssparpläne werden in erster Linie von Investmentfondsgesellschaften angeboten. Dabei werden die eingezahlten Beträge entweder zum Teil oder auch komplett in einen Aktienfonds eingezahlt. Das ermöglicht eine attraktivere Rendite als bei der Riester-Rentenversicherung. Allerdings ist die genaue Höhe der Rente nicht sicher und kann auch mit dem Riester Rechner nicht genau vorausberechnet werden. Der Vorteil gegenüber einem normalen Fondssparplan liegt in einer gesetzlich garantierten lebenslangen Rente. Um dies zu erreichen, investieren die Gesellschaften in der Regel nur einen Teil der Beiträge in risikoreiche Aktienfonds. Der Rest wird in sicherere aber nicht ganz so renditestarke Rentenfonds angelegt.

Vorteile beim Riester-Fondssparplan

  • Hohe Renditechancen
  • Kein Kapitalverlust nach Beginn der Rentenphase möglich

Nachteile beim Riester-Fondssparplan

  • Laufende Kosten für Beiträge, Zulagen und Verwaltung des Fonds
  • keine garantierte Verzinsung
  • Kapitalverlust möglich
  • keine garantierte Rente mit dem Riester Rechner ermittelbar

Bei einem Fondssparplan gilt generell, je länger dieser läuft um so besser können die höheren Renditechancen genutzt werden. Deshalb lohnt sich ein Riester-Fondssparplan vor allem für jüngere Anleger, die jünger als 40 Jahre sind. Da die eingezahlten Beträge als Sondervermögen gelten, ist das Fonds-Depot auch bei einer Insolvenz der Bank gesichert.

Eher selten: der Banksparplan

Der Banksparplan wird zumeist nur von Sparkassen und Genossenschaftsbanken angeboten. Private Banken haben diese nur selten in ihrem Programm. Der Grund liegt vor allem darin, dass Banksparpläne nur wenig Kosten für den Anleger verursachen und somit für den Anbieter nicht besonders lukrativ sind. Angeboten werden Riester-Banksparpläne zumeist mit zwei unterschiedlichen Zinsmodellen. In der ersten Variante wird der Zinssatz an einen festen Referenzzinssatz gekoppelt. Dabei handelt es sich zumeist um die Umlaufrendite für öffentliche Anleihen. Zu einem vorher bestimmten Stichtag wird der Zinssatz dann tagesgenau angepasst. Bei der zweiten Variante erfolgt die Anpassung an einen gleitenden Referenzzins oder einen Referenzzins-Mix beispielsweise aus Euribor und 10-jährigen Bundesanleihen.

Vorteile Riester-Banksparplan:

  • keine Abschlusskosten
  • keine oder nur sehr geringe laufende Kosten
  • Kein Verlust bei vorzeitiger Kündigung

Nachteile Riester-Banksparplan

  • eher geringe Renditemöglichkeiten
  • geringes Angebot
  • genaue Rendite kann mit einem Riester Rechner nicht ermittelt werden

Ein Riester-Banksparplan eignet sich in erster Linie für Sparer über 50 Jahre. Da keine besonderen Kosten anfallen, geht die Rendite vom ersten Tag an voll an den Anleger. Die angelegten Gelder sind über den gesetzlichen Einlagensicherungsfonds zu 100 Prozent geschützt.

Mit Wohn-Riester zur eigenen Immobilie

Die Variante als Wohn-Riester ist für Anleger gedacht, welche sich eine Immobilie als private Altersvorsorge anschaffen wollen. Somit können Sparer bereits vor dem offiziellen Renteneintritt von den staatlichen Zulagen profitieren. Dabei kann auch aus bereits bestehenden Verträgen Kapital für den Bau oder Kauf einer privat genutzten Immobilie entnommen werden unabhängig davon, um welche Form der Riester-Rente es sich handelt. Wer Geld aus einem bestehenden Vertrag entnimmt, der kann so sein Eigenkapital erhöhen, was zu geringeren Zinsaufwendungen führt. Werden die Beiträge direkt zur Finanzierung genutzt, so lässt sich damit der Tilgungszeitraum verkürzen. Allerdings sollte klar sein, dass die mit dem Riester Rechner errechnete Rente später nicht mehr zur Verfügung steht. Die Altersversorgung besteht ausschließlich aus der im Alter gesparten Miete.

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