Welche Geldanlagen sind heute noch sicher?

Sichere Geldanlagen

Seit der letzten Finanzkrise sind deutlich mehr Anleger als zuvor bestrebt, ihr Kapital möglichst sicher anzulegen. Zwar werben viele Banken und andere Finanzdienstleister oftmals mit sicheren Geldanlagen, jedoch sind die meisten Anlageformen dennoch mit einem gewissen Risiko behaftet. Daher stellt sich die berechtigte Frage, welche Geldanlagen heutzutage wirklich noch als sicher bezeichnet werden können. Grundsätzlich ist der Begriff „sicher“ natürlich relativ, denn eine zu einhundert Prozent sicher Geldanlage gibt es nicht. Trotzdem lassen sich die Anlageformen zumindest in verschiedene Risikoklassen einteilen, sodass der Anleger darüber informiert ist, wie hoch das Risiko bei der jeweiligen Geldanlage ist.

Spareinlagen, Tagesgelder und Termineinlagen

Die drei sichersten Geldanlagen sind heutzutage Spareinlagen, Tagesgelder und Termineinlagen, oftmals auch als Festgeldeinlagen bezeichnet. Neben den Sichteinlagen (Girokonten) sind Spar-, Tagesgeld- und Festgeldeinlagen auch die einzigen Anlageformen, die unter den Bereich der gesetzlichen Einlagensicherung fallen. Durch die gesetzliche Einlagensicherung wird gewährleistet, dass Kunden ihr Kapital bis zu 100.000 Euro selbst dann zurück erhalten, falls die jeweils kontoführende Bank zahlungsunfähig werden sollte. Ein Kursrisiko besitzen die drei genannten Anlageformen ohnehin nicht und ein Währungsrisiko gibt es nur dann, wenn der Anleger sich bewusst dafür entscheidet, dass Tagesgeld- oder Festgeldkonto in einer anderen Währung als den Euro führen zu lassen. Sowohl bei den Spar- als auch bei den Tagesgeld- und Termineinlagen gibt es also nur ein Emittentenrisiko, welches jedoch durch die Einlagensicherung weitestgehend abgesichert ist.

Europäische Geldmarktfonds, Bundeswertpapiere und Pfandbriefe

Ebenfalls in die niedrigste Risikoklasse (Risikoklasse I) eingeordnet werden neben den Spar-, Termin- und Tagesgeldeinlagen die europäischen Geldmarktfonds, sodass auch diese Anlageform als sehr sicher gilt. Die europäischen Geldmarktfonds investieren das Kapital der Anleger vorwiegend in Termingelder und Geldmarktpapiere, sodass auch hier weder Kurs- noch Währungsrisiken bestehen. Zudem weisen die Geldmarktfonds kein Emittentenrisiko auf, da das Kapital der Anleger als Sondervermögen verwahrt wird, und somit nicht in eine eventuelle Insolvenzmasse fallen würde. Die meisten Experten rechnen nach wie vor auch noch Pfandbriefe und Bundeswertpapiere zu den sehr sicheren Geldanlagen, auch wenn dieses Image nach der Finanz- und Immobilienkrise im Jahre 2008 sowie im Zuge der aktuellen Eurokrise durchaus „angekratzt“ ist. Außer diesen genannten Geldanlagen gibt es keine weitere Anlageform, die in der Risikoklasse I eingestuft wird. Daher können sämtliche weitere Anlageformen, wie zum Beispiel Anleihen, Aktien, Investmentfonds oder Zertifikate nicht als sehr sicher bezeichnet werden.

Titelbild © Joachim Wendler – Fotolia.com

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