Die Farce der gesicherten Rente – simple Rentenberechnung zeigt Probleme auf

Die Farce der gesicherten Rente - simple Rentenberechnung zeigt Probleme aufFür viele Deutschen ist die finanzielle Absicherung im Alter ein rotes Tuch. Zu fern erscheint das Seniorenalter, als sicher und ausreichend sortiert man die staatliche Rente ein. Zudem empfindet man das mediale Mahnen zum Abschluss privater Altersvorsorge als belanglose Maklerrhetorik. Ein deutsches Seniorenblatt bringt es jedoch auf den Punkt: die Rentenversicherung schüttet erschreckend wenig Rente aus.

Einfache Formel: Rentenwert mal Rentenpunkt

In den Zeiten des Berufslebens und der Kindererziehung baut jeder Deutsche sogenannte Rentenpunkte auf, die später mit einem Faktor multipliziert werden, der sich nach Bundesland und Jahrgang richtet. Seit dem 1. Juli 2013 beträgt dieser Rentenwert 25,74 EUR in den neuen Bundesländern und 28,14 EUR in den alten Bundesländern. Hat man beispielsweise 30 Jahre gearbeitet und einen Anspruch auf 30 Rentenpunkte erworben, werden diese mit dem jeweiligen Rentenwert mal genommen.

Versicherungen noch nicht berücksichtigt!

Ein Leipziger mit diesen beispielhaften Eckdaten käme demnach auf 772,20 EUR monatliche Rente. Wohlbemerkt vor Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung! Den vollen Rentenpunkt erhält laut Formel zur Rentenberechnung zudem nur derjenige, der ein Durchschnittsgeld von ca. 30.000 EUR im Jahr erwirtschaftet hat – besonders im Halbtagsbereich eher die Ausnahme.

Nachdem die Ministerin Von Der Leyen vor einigen Monaten daraufhin gewiesen hatte, dass Altersarmut einem großen Teil der Bevölkerung drohe, ging ein Aufschrei durch die Presse. Viele Bürger echauffierten sich über die so gering ausfallende staatliche Rente, stelle man diese in den Vergleich zu den monatlichen Sozialabgaben eines Arbeitnehmers.

Erziehende erhalten ebenfalls Rentenpunkte

Mütter und Väter mit Erziehungszeiten können sich über eine Gleichstellung mit kinderlosen Arbeitnehmern freuen. Vor 1992 geborene Kinder bescheren einen vollen Rentenpunkt, nach 1992 geborene Kinder sogar drei Rentenpunkte. Auch pflegende Angehörige profitieren von ihrer Tätigkeit in bezug auf ihre Rente.

Unumkehrbares Fazit: Rente ist zu niedrig

Nichtsdestotrotz ergibt fast jede Rentenberechnung eine verhältnismäßig viel zu geringen Beitrag, um die allgemeinen Lebenserhaltungskosten samt Versicherungen zu schultern. Finanzexperten raten daher zum Abschluss diverser Vorsorgemaßnahmen wie der Riester Rente.

Titelbild © Goodluz – shutterstock.com

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