Beim Anlagegespräch die richtigen Fragen stellen

Nicht erst seit der Insolvenz von Lehman Brothers im Jahre 2008, die zu Verlusten bei vielen Anlegern führte (Lehman Brothers Zertifikate), fühlen sich nicht wenige Anleger von den Banken und sonstigen Finanzdienstleistern falsch beraten. Oftmals wird bemängelt, dass Kosten oder Risiken verschwiegen wurden, dass man nicht das passende Produkt bekommen hat oder dass man eine andere Anlageform erhalten hat, als man ursprünglich haben wollte. Grundsätzlich ist es eigentlich die Aufgabe eines „guten“ Bank- oder Anlageberaters, dem Kunden die passenden Fragen zu stellen, damit anhand der Antworten das für den individuellen Kunden beste Anlageprodukt gefunden werden kann. Allerdings hängt die Qualität der Bankberatung durchaus in nicht geringem Umfang auch davon ab, ob der Kunde seinerseits die richtigen Fragen stellt. Daher sollen im Folgenden einige wichtige Fragen genannt und kurz erläutert werden, die in keinem Anlagegespräch fehlen sollten.

Welches Risiko und welcher Ertrag ist zu erwarten?

Die Frage nach dem Risiko ist in einem Anlagegespräch ganz entscheidend, vor allem dann, wenn man eine sehr sichere Anlageform haben möchte. Man sollte diesen Punkt daher ganz gezielt ansprechen und konkret nachfragen, welche Risiken mit der Anlage verbunden sind. Stutzig sollte mann werden, falls der Bankberater ausweichend antwortet, wie zum Beispiel „Das Produkt wäre auch etwas für meine Großmutter“. Auch nach dem zu erwartenden Ertrag sollte man gezielt fragen, und sich hier auch nicht mit zu allgemeinen Aussagen wie „Die Rendite ist super“ oder „Der Ertrag ist der Anlageform entsprechend“ abspeisen lassen.

Welche Alternativen gibt es?

Nicht selten kommt es vor, dass der Bank- oder Anlageberater am Ende der Beratung lediglich ein konkretes Produkt empfiehlt. Aufgrund der großen Auswahl am Finanzmarkt ist es jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass für einen Kunden nur ein einziges Anlageprodukt infrage kommt. Daher ist es sehr sinnvoll, gezielt nach möglichen Alternativen zu fragen. Hier sollte man wiederum kritisch sein, falls es angeblich keine Alternativen gibt.

Welche Kosten sind mit der Anlage verbunden?

Selten erwähnen Berater von sich aus die Kosten, die mit dem gewählten bzw. dem empfohlenen Anlageprodukt verbunden sind, auch wenn es eine gute Anlageberatung erfordert, dass der Berater Kosten und Gebühren explizit nennt. Ist das nicht der Fall, sollte man die möglichen Kosten konkret ansprechen und sich ggfs. auch schriftlich aufführen lassen, welche Kosten und Gebühren mit der Anlage in Zusammenhang stehen.

Weitere sinnvolle Fragen können sein:

  • Welche Provision erhalten Sie (der Bankberater) für das Produkt?
  • Wie schnell kann ich mein Kapital verfügen?
  • Wie flexibel ist die Anlage?

Titelbild © Adam Gregor (Fotolia.com)

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