Private Altersvorsorge für Arbeitnehmer – Rürup oder Riester?

Private Altersvorsorge für Arbeitnehmer - Rürup oder Riester?Viele Verbraucher haben inzwischen erkannt, dass sie auch privat etwas für die Altersvorsorge tun müssen. Auch wenn es aktuell vermehrte Kritik gibt, so nehmen dennoch bereits einige Millionen Sparer die Möglichkeit in Anspruch, die Förderung der Riester Rente zu erhalten. Fälschlicherweise wird in dem Zusammenhang oftmals der Eindruck erwähnt, dass Arbeitnehmer nur die Riester-Rente nutzen können, während Selbstständigen und Freiberuflern die Basisrente, auch unter der Bezeichnung Rürup-Rente bekannt, vorbehalten ist. Dabei handelt es sich allerdings um eine falsche Annahme, denn auch Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, sich statt für die Riester-Förderung auch für die Rürup Rente zu entscheiden. Doch für welche Alternative soll man sich als Arbeitnehmer entscheiden?

Zulagen vs. Steuerersparnis

Bevor man sich als Arbeitnehmer entweder für die Riester- oder die Rürup-Förderung entscheidet, ist es natürlich wichtig, die Unterschiede zwischen beiden Förderungsarten zu kennen. Im zweiten Schritt ist es dann hilfreich konkret auszurechnen, mit welcher Förderung man „besser fahren“ würde. Der grundlegende Unterschied besteht darin, dass der Sparer im Zuge der Riester-Rente eine Zulage erhält (Grundzulage plus eventueller Kinderzulage), während die Rürup-Förderung vor allem aus einer Steuerersparnis besteht. Allerdings gibt es auch bei der Riester-Förderung neben der Zulage noch eine Steuerersparnis, die jedoch meistens (je nach Sparbeitrag) geringer als die der Rürup-Rente ist. Ob letztendlich die Riester- oder die Rürup-Rente sinnvoller ist, hängt im wesentlichen von drei Faktoren ab, nämlich ob der Sparer alleinstehend oder verheiratet ist bzw. Kinder hat, vom Einkommen und von der Höhe der Sparrate. Etwas allgemein ausgedrückt kann man festhalten, dass die Rürup-Förderung oftmals für alleinstehende Arbeitnehmer mit einem recht hohen Einkommen die bessere Variante ist, während Familien oftmals eher die Riester-Förderung wählen sollten.

Ein Rechenbeispiel

Um festzustellen, welche Förderung für einen selbst die lohnendere Variante ist, muss man beide Alternativen im Einzelfall gegenrechnen. Nutzen Sie hierzu einfach einen Riester Rechner bzw. Rürup Rechner. Angenommen der Sparer ist verheiratet und hat ein Kind (zwei Jahre), das Jahreseinkommen liegt bei 45.000 Euro und es sollen monatlich 400 Euro in den Riester- oder Rürup-Vertrag eingezahlt werden. Im Zuge der Riester Förderung würde man zunächst zweimal die Grundzulage von 154 Euro erhalten (je Ehepartner mit Riester-Vertrag 154 Euro im Jahr) sowie eine Kinderzulage von 300 Euro im Jahr. Hinzu kommt noch, dass bis zu 2.100 Euro an Sparbeiträgen als Sonderausgaben abgesetzt werden können. Bei einem angenommenen Einkommensteuersatz von 30 Prozent wäre das eine zusätzliche Steuerersparnis von 630 Euro, sodass die „Gesamtförderung“ demnach 1.238 Euro im Jahr betragen würde. Im Zuge der Rürup-Rente könnten vom Jahressparbeitrag von 4.800 Euro derzeit 74 Prozent als Sonderausgaben abgesetzt werden, also 3.552 Euro. Beim gleichen Steuersatz von 30 Prozent wäre das eine Steuerersparnis von 1.065 Euro. Die Riester-Rente wäre in diesem Beispiel also lohnenswerter. Wäre hingegen kein Kind vorhanden, wäre die Rürup-Rente die bessere Alternative.

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