Hintergründe zum Immobilienboom in Deutschland

Bereits Ende Mai dieses Jahres wurde ein erneuter Milliardendeal auf dem deutschen Wohnungsmarkt abgeschlossen. Der Konzern ‚Deutsche Wohnen‘ übernahm für rund 1,23 Milliarden Euro an die 24.000 Wohnungen von der britischen Barclays Bank. Der Immobilienboom auf dem deutschen Markt scheint unaufhaltsam zu sein. Im Jahr 2012 wurden nun schon vier Deals in Milliardenhöhe abgeschlossen, dabei liegt gerade einmal die Hälfte des Jahres hinter uns. Gespannt sein darf man in den folgenden Monaten noch auf die mögliche Privatisierung der bisher staatlichen Immobiliengesellschaft TLG. Auch hier ist mit hohen Verkaufsbeträgen zu rechnen.

Deutsche Wohnen wächst um die Hälfte an

Mit diesem milliardenschweren Deal hat es der Konzern ‚Deutsche Wohnen‘ nun geschafft, um die Hälfte anzuwachsen. Mit dem neu erworbenen Portfolio von BauBeCon – einer Tochtergesellschaft der Barclays Bank – beläuft sich die Zahl der Wohnungen im Besitz von ‚Deutsche Wohnen‘ nun auf 73.500. Von diesen befinden sich 6.500 der gekauften Wohnungen in Berlin, womit der Konzern seine Hauptregion weiter ausbaut. Die anderen Immobilien sind in Hannover, Braunschweig und Magdeburg angesiedelt. Weitere Hintergründe zum Immobilienboom in Deutschland finden sich im Übrigen auch ganz unkompliziert im World Wide Web.

An der Börse zeigt man sich zunächst skeptisch

Nach dem Erwerb des Portfolios der BauBeCon hatte die Wohnungsgesellschaft ‚Deutsche Wohnen‘ zunächst mit einem Absinken des Aktienkurses zu kämpfen. An der Börse stand man den Entwicklungen zunächst skeptisch gegenüber und wusste nicht, wie man sich den neuen Entwicklungen entsprechend verhalten sollte. Inzwischen jedoch scheint man sich an die aktuelle Situation gewöhnt zu haben. Es bleibt dennoch abzuwarten, inwiefern der Markt auf eventuelle weitere Expansionsvorhaben des Konzerns reagieren wird.

Der vierte Milliardencoup im Jahr 2012

Doch nicht nur die Deutsche Wohnen AG machte im Jahr 2012 mit einer solch großen Kaufsumme von sich reden. Bereits zu Beginn dieses Jahres war es die Landesbank Baden-Württemberg, die für 1,4 Milliarden an die 20.000 Wohnungen an die aus Augsburg stammende Gesellschaft Patrizia Immobilien sowie verschiedene Co-Investoren verkaufte. Die Hamburger Wohnungsgesellschaft TAG kaufte hingegen für eine Milliarde Euro die ostdeutsche Tochter der BayernLB: DKB Immobilien. Mit dem Erwerb der knapp 25.000 Wohneinheiten übernahm die Hamburger Gesellschaft gleichzeitig jedoch ebenso die Schulden der DKB. Die insolvente Gesellschaft Speymill Deutsche Immobilien fand mit dem Finanzinvestor Ceberus einen Käufer für ihre rund 22.000 Wohnungen. Nachdem nun die Deutsche Wohnen AG sich als vierte Wohnungsgesellschaft an einen milliardenschweren Deal gewagt hat, bleibt abzuwarten, welche Überraschungen das Jahr 2012 noch bereithält. Unter anderem wird über die Privatisierung der staatlichen Immobiliengesellschaft TLG gesprochen. Auch die BayernLB bietet erneut eine ihrer Tochtergesellschaften zum Verkauf. An die 33.000 Wohneinheiten gehören zu der süddeutschen Tochter GBW.

Titelbild © Veronika Vasilyuk – shutterstock.com

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