Finanzprodukte, die kein Mensch braucht

Finanzprodukte, die kein Mensch brauchtOftmals verstecken Banken in Finanzangeboten hohe Gebühren oder sogar Risikopapiere, sodass die Chancen für die Käufer sinken, eine angemessene Rendite zu erhalten. Käufer von Anleihefonds oder festverzinslichen Wertpapieren suchen in der Regel stabile Erträge und Sicherheit. Dies gilt ganz besonders für die Geldmarktfonds, die einst sehr beliebt waren. Dabei wollten die Anleger ein Paar Prozent Zinsen und zu jeder Zeit flüssig bleiben. Allerdings stecken in vielen dieser Fonds hochriskante Papiere, die oftmals nur durch US-Autofinanzierungen, Hypotheken oder Kreditkartenschulden abgesichert sind. Aufgrund der Finanzkrise fallen jedoch diese Scheinsicherheiten aus. Zahlreichen Anleihen verloren infolge dessen an Wert oder ließen sich überhaupt nicht mehr verkaufen. Auch Pioneer Euro Geldmarkt plus investierte in diese wackligen Zinspapiere. Seit August 2007 stürzte der Fonds, der eigentlich jahrelang kaum schwankte, von 65 Euro auf 42 Euro ab.

Sparer, die ihr Geld nur kurzfristig anlegen möchten, sollten auf keinen Fall Experimente eingehen. Empfehlenswert sind hier anstatt der undurchsichtigen Fonds eher Tagesgelder bei Kreditinstituten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass diese dem deutschen Einlagensicherungsfonds angehören. Zwar bringt das Tagesgeld nicht mehr so hohe Zinsen, ist aber dafür flexibel und grundsolide.

Rückzahlungsgarantie und fragliche Rendite

In neu aufgelegte Fonds packen einige Banken immer noch hochriskante und oftmals intransparente ABS-Wackelpapiere. Dabei darf der DWS Rendite Spezial Garant von der Deutschen Bank sogar bis zu 100 Prozent des Gelds in diese Papiere stecken. Zwar verspricht DWS, dass der Anleger sein Kapital nach zwei Jahren Vertragslaufzeit zurückerhält, jedoch nur abzüglich der Kosten. Dies wäre also automatisch ein Minus, und ob der Fonds tatsächlich Geld verdient, ist wirklich fraglich.

Enthalten die Produktnamen Zusätze, wie zum Beispiel „spezial“ oder „plus“ sollten Geldanleger sofort Verdacht schöpfen und im Verkaufsprospekt nachlesen. Trotz aller Fondsgarantien sollte Vorsicht geboten werden.

Hedge-Fonds sind keine Alleskönner

Eine gewisse Zeit galten die Hedge-Fonds als Alleskönner, da sie auf steigende und fallende Kurse gesetzt werden konnte. Jedoch zeigten sich in der aktuellen Finanzkrise die Schwächen der Hedge-Fonds: Fehleinschätzungen wirken sich besonders heftig aus, da sie massiv auf Kredit spekulieren. Dies gilt auch für das Comas-Hedgefonds-Zertifikat der Commerzbank. Statt kontinuierlich Erträge zu erzielen, stürzten die Papiere seit dem Jahr 2008 von 1.300 Euro auf nur noch 814 Euro ab.

Wer höhere Chancen haben möchte, der hat auch immer ein höheres Risiko. Dieses gilt auch für Hedge-Fonds. Wer also höhere Erträge erzielen möchte, der sollte sich eine solide Firmenanleihe suchen.

Titelbild © wavebreakmedia – shutterstock.com

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