Augen auf beim Ratenkauf

Augen auf beim RatenkaufRatenzahlungen, Finanzierungen, Kleinkredite – was die ältere Generation früher genutzt hat, um das Eigenheim zu finanzieren, wird inzwischen immer regelmäßiger und immer leichter. Zudem wird der Eindruck gewonnen, dass dies auch immer unbedarfter genutzt wird.

Der Bankenfachverband bestätigt, dass aktuell in Deutschland jeder dritte Haushalt einen Kredit abbezahlt. Die Spitzenreiter der Kreditnehmer sind vorwiegend Deutsche zwischen 30 und 39 Jahren. Dabei stehen die deutschen Haushalte insgesamt mit 230 Milliarden Euro in den roten Zahlen. Tendenz steigend.

Obwohl die Medien einen anderen Eindruck vermitteln möchten, werden mehr als 97 Prozent aller Ratenkredite pünktlich und zuverlässig zurückgezahlt, so berichtet zumindest der SCHUFA-Kreditkompass.

Das A und O für eine vernünftige Finanzierung und einen soliden Finanzhaushalt ist es jedoch, trotz aller Ratenangebote und zinsfreien Verlockungen im täglichen Finanzgeschäft der Familie den Überblick zu behalten und seine Verpflichtungen tatsächlich zu kennen.

Kapitalbedarf und Risiko

Gerade für junge Familien, die über keine ausreichenden Rücklagen verfügen, ist ein Kredit die naheliegende Variante, wenn Reparaturen anstehen oder Anschaffungen nötig sind.

Ratenkreditrechner helfen schnell und unkompliziert und sie liefern einen ersten Überblick. Dabei ist die Liste der Kreditanbieter enorm lang. Der genaue Vergleich und der Blick ins Kleingedruckte sparen deshalb bares Geld.

Konto überzogen – schnelle Hilfe mit dem Dispositionskredit

Wer kurzfristig eine kleinere Kreditsumme benötigt, greift vermutlich zunächst zu einem Dispositionskredit. Dieser Überziehungsrahmen wird von den Banken in der Regel unkompliziert binnen weniger Tage auf dem Girokonto eingerichtet. Die akute Geldflaute lässt sich so überbrücken.

Doch Vorsicht. Der Dispokredit ist bei einigen Banken immer noch mit hohen Zinsen, meist mit weit über 10Prozent zurückzuzahlen. Wer längerfristig Geld benötigt, sollte einen Blick auf die klassischen Finanzierungsangebote werfen, da diese in der Regel deutlich günstiger sind.

Nominal- und Effektivzins – Worauf kommt es an?

Wer einen Kredit abschließen möchte, stößt immer wieder auf die Begriffe Nominalzins und Effektivzins, doch was steckt wirklich dahinter? Welcher Zins ist am Ende relevant?

Der Effektivzins ist, wie der Name schon vermuten lässt, der Zins, der beschreibt, was letztlich monatlich über die Kreditlaufzeit bezahlt werden muss. Im Nominalzins sind viele Kosten nicht einkalkuliert, deshalb sagt ein niedriger Nominalzins wenig über die effektive Monatsbelastung aus. Als Richtwert sollte also auf einen möglichst niedrigen Effektivzins geachtet werden.

Soll eine Familie geschützt werden, wenn es sich um ein Darlehen handelt, was eine längere Laufzeit hat, lohnt der Gedanke an eine Versicherung zur Absicherung. Diese tritt je nach Konditionen im Fall von Tod, Unfall, Berufsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit ein, übernimmt die Darlehensrestschuld und bewahrt die Familie vor den Folgen. Diese Versicherung ist natürlich nicht ganz billig und somit eine Einzelfallentscheidung.

Da Online- und Direktbanken an den Kosten für Räumlichkeiten und Personal gegenüber den herkömmlichen Banken enormes Sparpotential haben, können diese meist günstige Konditionen anbieten. Deshalb lohnt es sich, sie im Vergleich einzubeziehen. Der Onlinekredit verlangt jedoch vom Kunden viel Informationsarbeit im Vorfeld.

Der Abschluss

Für einen Kredit wird Bonität vorausgesetzt. Heißt, wer sich nachweislich in finanziellen Schwierigkeiten befindet und die Abzahlung gefährdet, bekommt in der Regel keinen weiteren Kredit. Bei Angeboten, die damit werben, keine SCHUFA-Prüfung durchzuführen, ist Vorsicht geboten. Generell gilt, dass ein erhöhtes Risiko zur Rückzahlung sich an der Zinshöhe bemerkbar macht.

Titelbild © Petr Kopka – shutterstock.com

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